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Studie: Kinder lotsen Eltern ins Internet

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 15. Mai 2008 00:00

Kinder in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern lotsen nach einer Umfrage ihre Eltern ins Internet. Erwachsene mit Nachwuchs hielten sich viel öfter im Internet auf als Kinderlose, teilte die European Interactive Advertising Association ( EIAA), der Branchenverband europäischer Online-Vermarkter, am Donnerstag mit. Nach dem Digital Families 2008-Report surfen in Deutschland knapp 80 Prozent der Eltern regelmäßig im Netz, unter den Erwachsenen ohne Kinder sind es 60 Prozent. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 1000 Erwachsene befragt, europaweit waren es 7000. In Europa sind knapp drei Viertel der Eltern regelmäßig online (ohne Kinder: 52 Prozent).

 

Kinder sorgen laut Umfrage mit dafür, dass die Familien über die neusten technischen Angebote verfügen. In Deutschland haben 83 Prozent einen PC (ohne Kinder: 68 Prozent), 60 Prozent einen MP3- Player (37 Prozent), 39 Prozent eine Spielekonsole (18) und 48 Prozent eine Digitalkamera (39). Der Anteil der Eltern, die Filme, TV oder Videos über das Web anschauen, hat sich laut Umfrage 2007 im Vorjahresvergleich auf 28 Prozent vervierfacht. Zurückhaltender sind sie beim Herunterladen von Musik aus dem Netz (16 Prozent/Europa: 33 Prozent). Allem voran wird das Internet von Eltern in Deutschland und Europa aber zur Recherche und E-Mail-Kommunikation in Anspruch genommen.

Durch das Internet Zeit und Geld zu sparen, stehe bei deutschen Eltern hoch im Kurs, ermittelte der Verband. Mehr als jeder Zweite nutze regelmäßig Plattformen mit Preisvergleichen und Auktionen. Dementsprechend sind auch Produktinformationen und der Austausch mit anderen Internetnutzern darüber beliebt: 37 Prozent lesen regelmäßig Produkttests und -beurteilungen (Europa: 28 Prozent). Gut ein Drittel nimmt soziale Netzwerke (Europa: 44 Prozent) in Anspruch.

Mit 10,4 Stunden verbringen deutsche Eltern zwar weniger Zeit im Netz als der europäische Durchschnitt (11,6 Stunden), dennoch geht diese Beschäftigung zulasten anderer Aktivitäten: Ein Drittel oder mehr gaben an, weniger Sport zu treiben, weniger Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen oder weniger Musik zu hören. Und wer im Netz ist, schaut weniger Fernsehen (46 Prozent) und liest weniger Bücher (41 Prozent.)

Bei der Erhebung wurden jeweils 1000 Erwachsene in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Skandinavien sowie jeweils 500 in Belgien und den Niederlanden befragt. Quelle: (dpa) / ( jk/c't)

| 18.4.2008