Hessischer Bildungsserver / Grundschulen in Hessen

Staatsminister Jürgen Banzer: Projekt „Schnecke*-Bildung braucht Gesundheit“ bedeutet Kooperation mit starken Partnern zur Verbesserung von Bildungschancen

Wahrnehmungssysteme insbesondere für Kinder und Jugendliche von zentraler Bedeutung für das Lernen

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 19. November 2008 00:00

 „Mit dem Projekt „Schnecke-Bildung braucht Gesundheit“ im Kontext des Programms „Schule&Gesundheit;“ des Hessischen Kultusministeriums haben wir in Zusammenarbeit mit der AOK Hessen, der Unfallkasse Hessen (UKH) sowie der Hochschule Aalen eine bundesweit einmalige Initiative auf den Weg gebracht. „Schnecke“ verfolgt die Entwicklung einer gesundheitsfördernden Umgebung an Schulen zielgerichtet auf die für das Lernen und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen grundlegenden Wahrnehmungssysteme Hören, Sehen, Gleichgewicht“, so Staatsminister Jürgen Banzer anlässlich seiner Eröffnungsrede bei der 2. Fachtagung des Projekts am heutigen Tag in Wiesbaden.

„Hier ist die Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendärzten genauso gefragt wie die Berücksichtigung des Arbeitsschutzes, um die Thematik ihrer umfassenden Bedeutung entsprechend auch vernünftig angehen zu können. Denn im Kern geht es darum, dass Bildung und Bildungschancen in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stehen. Die Partnerschaft mit AOK, UKH und der Hochschule Aalen hilft uns, dieses Handlungsfeld so umfassend und effektiv wie möglich anzugehen “, so Staatsminister Jürgen Banzer.

Im Rahmen des ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatzes bezieht sich Schnecke auch auf das Arbeitsumfeld von Lehrern, Hausmeistern und Sekretärinnen. Hören, Sehen und insbesondere bei Kindern auch die Förderung des Gleichgewichts sind von zentraler und unmittelbarer Bedeutung beim Lernen und im Arbeitsalltag einer Schule. Bei Kindern müssen Beeinträchtigungen beim Hören und beim Sehen möglichst frühzeitig erkannt werden. Darüber hinaus fördert eine anregungsreiche Umgebung die Entwicklung dieser Wahrnehmungssysteme. Von diesen hängt die Sprach- und Sprechentwicklung sowie die Lesefertigkeit unmittelbar ab. Bei Lehrkräften, Hausmeistern und Sekretärinnen geht es um die Frage des Umgangs mit den arbeitsumfeldtypischen Faktoren wie Lärm, Stimmbelastung usw. Dabei gibt es neben Informationsveranstaltungen und Fachtagungen wie der heutigen Fortbildungsveranstaltungen an Schulen sowie Hör- und Sehtests und einen „Wahrnehmungspass“ für Schülerinnen und Schüler. Die Zusammenarbeit mit starken Partnern aus dem Gesundheitsbereich untermauert die Bedeutung des Themas und verdeutlicht dessen interdisziplinären Charakter.

So versteht sich beispielsweise die AOK Hessen in allen Fragen der Gesundheitsförderung als verlässlicher Kooperationspartner von Schulen, Lehrern und dem Hessischen Kultusministerium. Mit kontinuierlichen Maßnahmen wie Multiplikatorenschulungen und Lehrveranstaltungen unterstützt sie die Forderung, das Thema Bewegung als einen Schwerpunkt dauerhaft in die Lebenswelt Schule zu integrieren. Zielgerichtet will sie nun auch die Gleichgewichtsschulung im Projekt „Schnecke - Bildung braucht Gesundheit“ durch notwendige und praktikable Medien unterstützen.

Die Gesundheitskasse stellt insgesamt 10.000 Euro für das Projekt zur Verfügung. Regionaldirektor Stefan Semkat: „Damit kann das erforderliche Material für den Unterricht eingekauft werden.“ Die AOK Hessen wolle im Rahmen ihrer Kampagne „Gesunde Kinder - gesunde Zukunft“ ein Zeichen setzen, um das Thema noch stärker in das Bewusstsein zu bringen. „Die negativen Folgen insbesondere von Gleichgewichtsproblemen sind vielen Eltern, Lehren und vor allem Kindern noch nicht hinreichend bekannt. Wir wollen dazu beitragen, dass das anders wird“, so Semkat, der den Scheck auch gleich an Staatsminister Jürgen Banzer und Projektleiterin Dorothea Beigel übergab.

 

*Schnecke: nach dem gleichnamigen Teil des Innenohres

| 20.10.2008