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Henzler und Hahn: Frühe Förderung von Kindern entscheidend für Bildung und Integration

Kultusministerium, Integrationsministerium und Ausländerbeiräte stellen Broschüre für Eltern mit Migrationshintergrund vor

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 31. Dezember 2016 00:00

Die Beteiligung von Eltern mit Migrationshintergrund am schulischen Leben ihrer Kinder ist nach den Worten von Kultusministerin Dorothea Henzler von entscheidender Bedeutung für erfolgreiche Bildung und Integration. „Wir wollen jeden Weg nutzen, um die Erziehungs- und Bildungskompetenz der Eltern für den Schulerfolg ihrer Kinder zu stärken“, sagte die Ministerin heute bei der Vorstellung der Elternbroschüre „Unser Kind kommt in die Schule“.

Download der Broschüre "Unser Kind kommt in die Schule. Informationen für zugewanderte Eltern".

Erarbeitet haben die Broschüre das Hessische Kultusministerium und die Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte in Hessen (agah). Das Heft soll zugewanderte Eltern über Themen wie Schule, Bildung und Erziehung informieren. Mit Tipps und Hilfestellungen sollen die Eltern zur Zusammenarbeit mit den Bildungsinstitutionen motiviert werden. So enthält die Broschüre praxisbezogene Auskünfte über eine Vielfalt von Fragen, die sich mit dem Schuleintritt von Kindern mit Migrationshintergrund stellen, wie etwa Sprachförderung, Unterrichtsmethoden oder Betreuungsmöglichkeiten.

„Unser Ziel in Hessen ist es, jedes Kind so früh wie möglich und so gut wie möglich zu fördern. Dieses Ziel wollen wir gemeinsam mit allen an Bildung beteiligten Menschen erreichen“, sagte die Ministerin. Sie wies darauf hin, dass die Länder sich im Nationalen Integrationsplan der Bundesregierung dazu verpflichtet hätten, sich für die Einführung systematischer und zielgerichteter Elternansprache und -information einzusetzen, die die Themen frühe Förderung, frühzeitiger Kindertagesstättenbesuch und Sprachentwicklung umfassen.

Besonders hob die Ministerin die gute Zusammenarbeit mit der agah hervor, mit der man die Idee eines gemeinsamen Leitfadens entwickelt habe, um Eltern mit Migrationshintergrund im Bereich Bildung zu unterstützen. Das Kultusministerium sei sehr daran interessiert, auch zukünftig Projekte mit der agah abzustimmen, die gemeinsame Elternarbeit zu verstärken und verlässliche Kooperationsstrukturen aufzubauen. Die nun vorliegende Broschüre sei ein hervorragendes Beispiel dafür, wie fruchtbar eine solche Kooperation sein könne.

Julius Gomes, Vorstandsmitglied der agah, sagte: „In Hessen leben Migrantinnen und Migranten aus mehr als 180 Staaten. Diese Menschen haben völlig unterschiedliche Erfahrungen mit Schule und Unterricht in ihren Heimatländern gemacht. Daher ist es besonders wichtig, Eltern gezielt über das hessische Schulsystem zu informieren. Wir hoffen, dass wir mit dieser Broschüre Eltern eine Hilfe für die Begleitung der Schullaufbahn ihrer Kinder geben.“

Auch Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn begrüßte die Vorstellung der Broschüre. Das 63 Seiten starke Informationsheft sei ein hilfreicher Wegweiser für zugewanderte Eltern mit Kindern vor dem Schuleintritt, sagte Hahn. „Bildung ist der Schlüssel zur Integration, daher ist jede Unterstützung der Eltern auf diesem Gebiet von großer Bedeutung, insbesondere dann, wenn die Kinder am Anfang ihrer Schullaufbahn stehen. In den ersten Begegnungen zwischen Eltern und Vertretern der Schule wird der Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit gelegt“, so der Minister, der auch stellvertretender Ministerpräsident ist. „Wenn in fünf Jahren 30 Prozent der türkischen Mütter zusätzlich Deutsch lernen möchten, dann haben wir ein gutes Stück unseres erfolgreichen Weges für die Integration zurückgelegt.“

| 8.7.2010