Hessischer Bildungsserver / Grundschulen in Hessen

Beschulung von Kindern beruflich Reisender

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 10. Januar 2009 00:00

Staatsminister Jürgen Banzer: Lernmobil der Schule am Geisberg ist Angebot der aufsuchenden Pädagogik
Hessen entwirft Konzept für Beschulung von Kindern beruflich Reisender im Auftrag der KMK

„Im Sinne unseres Ziels, kein Kind zurücklassen zu wollen, ist das Lernmobil ein interessantes Angebot. Besondere Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen, eine besonders belastete Entwicklungsphase oder auch andere Umstände erfordern bisweilen besondere Antworten, wenn es darum geht, diesen Kindern Unterricht zu ermöglichen. Das heißt auch, dass in bestimmten Fällen eine Alternative zum Schulbesuch sinnvoll ist. Hierfür gibt es in Hessen jetzt das erste mobile Klassenzimmer, ein zum Lernmobil umgebautes Wohnmobil“, so Staatsminister Jürgen Banzer bei der heutigen Vorstellung des ersten mobilen Klassenzimmers in Hessen.

Das so genannte Lernmobil wurde bisher von Deutschlands einziger Schule für Cirkuskinder in Nordrhein-Westfalen genutzt und nun von EVIM (Evangelischer Verein für Innere Mission in Nassau) erworben für den Einsatz durch die Wiesbadener Schule am Geisberg. Die Schule am Geisberg, unter anderem eine Schule für Erziehungshilfe und für Kranke, unterstützt nun mit diesem mobilen Klassenzimmer die Beschulung der Kinder von beruflich Reisenden und die Begleitung von Kindern von bestimmtem sonderpädagogischen Förderbedarf. Das Einsatzgebiet reiche von Rüdesheim bis Frankfurt. Das Land Hessen stellt das Personal zur Verfügung.

Im Klassenraum auf Rädern können Kinder beruflich Reisender wie Schausteller oder Cirkusunternehmen unterrichtet werden, aber auch Schülerinnen und Schüler, für die die Schule am Geisberg zuständig ist und deren sonderpädagogische Förderung aus bestimmten Gründen am sinnvollsten via Lernmobil erfolgen kann. Das Klassenzimmer auf Rädern bietet maximal sieben Schülerinnen und Schülern gleichzeitig Platz zum Lernen und Arbeiten. Es enthält ausreichend Stauraum für Lern- und Schreibmaterialien, eine ausklappbare Tafel; Unterrichtsmaterialen für Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen sind ebenfalls vorhanden, so dass Lehrkräfte auch unterrichten können, wenn die Kinder selber keine Materialen mitbringen. Durch diese Ausstattung ermöglicht das Lernmobil das Unterrichten an flexiblen Orten und zu flexiblen Zeiten.

„Das Lernmobil ist ein Angebot, das Schule auch dann ermöglicht, wenn deren Besuch aus organisatorischen oder anderen Gründen schwierig ist. Die Erfahrungen mit dem mobilen Klassenzimmer werden mit Sicherheit auch Eingang in das Konzept zur Beschulung von Kindern beruflich Reisender finden, das Hessen im Auftrag des Schulausschusses der Kultusministerkonferenz für alle Bundesländer erarbeiten soll. Zudem gibt es derzeit Überlegungen, in Hessen eine Schule für Cirkuskinder und Kinder von Schaustellern zu errichten, wie es sie bereits in NRW gibt.“, erklärte Staatsminister Jürgen Banzer.

 

Schule am Geisberg Schule für Erziehungshilfe und Schule für Kranke - Jugendhilfeverbund EVIM

Ansprechpartner: Gerhard Kopplow (Schulleiter)

Jonas-Schmidt-Str. 2

65193 Wiesbaden

Telefon: 06 11-589915

Internet: www.evim.de

 

| 11.12.2008